Dienstag, 23. Juni 2009

Fortsetzung des Kapitels 2 (3)

Dax aß mit ungezügeltem Appetit und das gelegentlich glitschige Schmatzen und Schlürfen war eine nahezu perfekte Präsentation dieser Tatsache. Devereux`s Teller war nicht mal angerührt. Er starrte nachdenklich in das tiefe Rot seines Weinglases.
„Ehm….eschen sie das noch, Sir?“ fragte Dax und schob sich ein Stück Weisbrot in den Mundwinkel.
Deveraux lächelte und schob ihm seinen Teller zu.
„Stuart, sie überraschen mich immer wieder“, antwortete Deveraux. Er wollte gerade ein weiteres Mal an seinem Wein nippen, als ihm am Ende des Speisewagens eine Frau auffiel. Sie starrte ihn an. Er blickte kurz in die andere Richtung um sicher zu gehen, dass es so war. Dann sah er wieder in ihre braunen Augen.
Bemerkenswert war die Tatsache das sie sehr abenteuerlich Gekleidet schien, einen Fellumhang trug, sowie einige Utensilien die nicht unbedingt zur Gesellschaft in diesem Zugabteil gehörten. Ihre Haare waren naturgelockt, so vermutete Deveraux, und dunkelbraun, ihre Haut hatte einen bronzenen Schatten.

Ein Kellner streifte sein Blickfeld und die Frau war fort. Nichts deutete daraufhin das sie je dort gesessen hatte.
Deveraux blinzelte. Nichts.
„Dax, sie haben mir doch nur einen Wein bestellt, oder?“
Es war Wein. Deveraux nippte und roch nochmals daran. Ein feiner verdischer Landwein. Nichts auserlesenes und nichts besonderes.

Deveraux starrte in die Ecke und sah nur den leeren Platz neben dem Mann, auf dem bis eben noch die Frau gesessen hatte. Er stand auf und ging zu dem Mann, offensichtlich einem praetorianischen Unternehmer auf Geschäftsreise, der sich angeregt mit zwei einheimischen Kaufleuten unterhielt.
„Entschuldigen sie bitte die Unterbrechung meine Herren“, begann Deveraux. Die drei schauten zu ihm auf.
„Sir, wenn sie erlauben, die Dame die eben hier gesessen hat, können sie mir sagen ob sie noch einmal wieder kommen wird?“
Die drei Männer blinzelten ihn verwundert an.
„Beim Imperator und König, wenn hier eine Dame gesessen hätte, ich hätte es bemerkt, oder nicht?“ begann der Praetorianer. Die beide indirischen Kaufleute lachten auf. Doch dann bemerkten sie Devereux´s ernsten Blick.
„Sir, es tut mir leid, sie müssen sich vertan haben“, erklärte der Praetorianer.
„Gute Güte, es wird die Hitze sein“, antwortete Deveraux und hoffte seine Fassungslosigkeit damit überspielt zu haben. Alle lachten und er ging zurück zu Dax, der mit dem zweiten Teller fertig war.
„Sir, ist alles in Ordnung?“ fragte Dax.
„Das weis ich noch nicht, jedenfalls wird mir das alles zu bunt. Ich bin mir nicht mehr sicher ob das hier nur eine Art Urlaubsfall wird oder nicht…“, er blickte sich um. Und dann ging das Licht aus.

2 Kommentare:

Renegat hat gesagt…

Schön geschrieben, vor allem in meiner Muttersprache ;)
Auch die anderen Geschichten/Kurzgeschichten, lesenswert!
Hier schau ich öfters vorbei...
Grüße, Renegat!

Richard von Wittgensteyn hat gesagt…

Ich finde es gut, wenn es gefällt. Mal sehen wie es weitergeht.
Ja, leider in Deutsch..mein "Rede" englisch reicht eben nicht ;-9